Netzwerkinstallation

In diesem Ausmaß für ein Privathaus eher ungewöhnlich, wurden im neuen Heim viele Netzwerkleitungen verlegt.
Dies liegt darin begründet, dass ich neben der SAT-Anlage den Bereich Netzwerkinstallation selbst durchgeführt habe und ich mindestens eine Duplex-Leitung in jedem Raum (außer Küche und Bad) als sinnvoll erachte, da man viele Dienste darüber nutzen und bereitstellen kann.
Verlegt wurde nach aktuellem Standard CAT7-Leitung und es wurden CAT6A-Anschlussdosen bzw. Rangierfelder verbaut.
Wie zukunftssicher dieser Standard ist, ist natürlich aus heutiger Sicht schlecht abzuschätzen.
Möglicherweise nutzt man schon in einigen Jahren FTTD (engl. fibre to the desk).
Das wäre dann Pech 🙂

Im Erdgeschoss wurden die Leitungen im Kabelschutzrohr auf den Bitumenbahnen unter der Fußbodenheizung und dem Estrich verlegt. Hierzu wurde das Kabelschutzrohr mit Montagelochband und Fixpins unter Zurhilfenahme eines Setzeisens festgenagelt.
Auflage vom Bauträger war, die Stellen der Bitumenbahnen, die von den Fixpins durchdrungen werden mit Bitumendichtstoff (z.B. MEM Dach- und Fugendicht) abzudichten.
Der Elektriker, der „seine“ Leitungen auf die gleiche Weise verlegt hat, hat sich auch konsequent daran gehalten. Als dann später der Installateur „seine“ Rohre ohne Abdichtung verlegt hat, habe ich mich gefragt, wofür die Sauerei überhaupt notwendig war, zumal ich selbst die Notwendigkeit dazu nicht gesehen habe.
Die Ethernetleitungen aus dem Erdgeschoss laufen im Hausanschluss- bzw. Hauswirtschaftsraum zusammen.
Dass man die vorhandenen Leitungen später mal heraus- und an ihnen neue Leitungen in die Leerrohre zieht ist eher illusorisch. Dafür sitzen die Leitungen zu spack in den Rohren.
Im Dachgeschoss wurden die Leitungen in der Trockenbaudecke verlegt.
Da sich im Dachgeschoss eine eigenständige, vermietete Wohnung befindet, wurden die Leitungen aus dem Dachgeschoss bis zum „Mieterdachboden“ geführt.

Abbildung 01: Verlegung der Leitungen im Dachgeschoss in der Trockenbaudecke
Abbildung 02: Verlegung der Leitungen im Dachgeschoss in der Trockenbaudecke
Abbildung 03: Die Ethernetleitungen aus dem Dachgeschoss wurden auf den Dachboden geführt
Abbildung 04: Beispielhafte Verlegung der Leitungen im Erdgeschoss
Abbildung 05: Die Abbildung zeigt, wie die Leitungen im HWR zusammenlaufen

Nach dem Putzen und der Verlegung des Fußbodens konnten die Verteilerschränke gebaut werden. Die 19“-Racks wurden beide über ebay-Kleinanzeigen gefunden und für „schmales Geld“ erworben.
Die Querverbindung zwischen beiden Racks besteht aus zwei CAT7-Leitungen sowie 8 Doppeladern Telefonleitung. Ein Leerrohr für eine spätere Glasfaserleitung ist ebenfalls vorhanden.

Abbildung 06: 19“-Netzwerkschrank auf dem Mieterdachboden für die Mietwohnung
Abbildung 07: 19“-Netzwerkschrank im HWR für die EG-Wohnung

Um die Einbauten (Ablagen, Rangierfelder, Switche) vornehmen zu können, habe ich die Tür ausgebaut und dabei ist mir ein Missgeschick passiert.
Oben hatte ich den Splint am Scharnier schon ausgerieben und war dabei unten den Splint auszutreiben. Dabei ist mir die Tür „aus der Hand gefallen“ und das Scharnier unten abgebrochen.
Auf den Schrank steht der Aufdruck „LANpro“. Von der Nordamerikanischen Firma „LanPro“ erfuhr ich jedoch auf Anfrage, dass es sich um keines ihrer Produkte handelt.
Im Endeffekt war kein Ersatz für das Scharnier, das aus Alu-Druckguss besteht, zu bekommen.
Ein Nachbau aus Baumarkt-Scharnieren wäre schwierig gewesen, da das Scharnier außen an der Tür angeschlagen ist.
Als Lösung wurden einige Gewinde in die Scharnierteile geschnitten und die Scharnierteile mit ein paar Stützblechen und Zweikomponentenkleber geklebt. Bislang hält diese Konstruktion.

Abbildung 08: Gebrochenes Türscharnier des Netzwerkschranks
Abbildung 09: Stützbleche für das Türscharnier des Netzwerkschranks
Abbildung 10: Die beiden Teile des Türscharniers wurden mit Blechen und Zweikomponentenkleber wieder zusammengefügt

Abbildung 11: Die beiden Teile des Türscharniers wurden mit Blechen und Zweikomponentenkleber wieder zusammengefügt
Abbildung 12: Das geflickte Türscharnier hält die Tür (Außenansicht)
Abbildung 13:Das geflickte Türscharnier hält die Tür (Innenansicht)

Die folgenden Bilder zeigen, wie die Leitungen im Netzwerkschrank im EG nach und nach aufgelegt wurden. Bei den Patchfeldern wurde bewusst auf Keystone-Module gesetzt, weil man die einzelnen Leitungen besser handhaben und spätere Änderungen besser vornehmen kann.

5Abbildung 14: Die Leitungen werden nach und nach aufgelegt
Abbildung 15: Die Leitungen werden nach und nach gemessen
Abbildung 16: Die Keystone-Module werden nach und nach in das Patchfeld eingerastet

Fertig bestückt sieht der Netzwerkschrank wie folgt aus.

Abbildung 18: Patchfelder und Netzwerkswitche (u.a. ein Power-over-Ethernet-Switch)
Abbildung 18: Patchfelder und Netzwerkswitche (u.a. ein Power-over-Ethernet-Switch)
Abbildung 19: FritzBox und NAS
Abbildung 20: Sämtliche Melde und Steuerleitungen wurden auf LSA-Plus-Leisten aufgelegt
Abbildung 21: Festnetztelefon (VoIP)

Telekom-Anschluss-Drama

Das größte Drama am gesamten Hausbau war der Hausanschluss der Telekom.
Die Bauherren-Hotline der Telekom war zwar immer problemlos und ohne Wartezeit erreichbar (die Anzahl der notwendigen Anrufe lag im mittleren zweistelligen Bereich),
aber die Performance beim Bau des Hausanschlusses war unterirdisch.
Bereits Ende Februar 2019 wurde der Hausanschluss beantragt. Ab ca. September 2019 wurde man dann ca. jede bis jede zweite Woche von der Telekom „belästigt“: Man sollte seinen voraussichtlichen Einzugstermin aktualisieren. Der Termin stand eigentlich die gesamte Zeit für Ende Januar fest.
An und für sich ist diese Abfrage ja sinnvoll, wenn man die Information auch genutzt hätte. Auch einem früheren Schalten des Anschlusses hätte nichts im Wege gestanden, da ja elektrische Energie im Haus schon vorhanden war.
Das Leerrohr von der Straße bis in den Hausanschlussraum wurde mit den Strom- und Wasseranschlüssen von einem Tiefbauunternehmen in einer koordinierten Aktion verlegt. Das hat sehr gut funktioniert.
Am 21.12.2020 hat ein Subunternehmer der Telekom (die Mitarbeiter sprachen nur gebrochen deutsch und antworteten darauf, was sie auf meinem Grundstück täten, nur nach einer lauten und deutlichen Ansprache meinerseits) die Glasfaser eingeblasen.
Am 23.12.2020 waren zwei Mitarbeiter (keine Ahnung ob Telekom oder Subunternehmer) vor Ort, die den APL gebaut und die Stecker auf die Fasern gespleißt haben. Offensichtlich hat es dann aber fast einen Monat gedauert, bis die Messprotokolle weitergegeben und im System eingepflegt waren. Am 25.01.2020 bin ich dann eingezogen.
Internet war natürlich nicht da und so musste ich mir mit zwei „TP-Link CPE210“ eine Richtfunkstrecke von den netten Nachbarn bauen. Darüber funktionierte dann auch das Home-Office in Corona-Zeiten.
Erst am Freitag, den 17.04.2020, fast drei Monate nach meinem Einzug, war der Bereitstellungstermin.
Auch hier war das Verhalten des Mitarbeiters vor Ort eine Zumutung. Nachdem er die Glasfaserdose unter dem APL schief an die Wand geschraubt hatte, bot ich ihm eine Wasserwaage an und bat ihn das Modem doch wenigsten gerade aufzuhängen.
Die Wasserwaage hat er dann zur Seite gelegt und das Modem schief aufgehängt mit dem Kommentar, der Bohrer liefe sowieso weg (was ein Schwachsinn!).
Nachdem er weg war, musste ich also die Geräte noch mal begradigen.
Während des Bereitstellungstermins baute das Glasfasermodem jedoch keine Verbindung auf.
Die LED „PON“ (engl. Passive Optical Network) blinkte nur und leuchtete nicht kontinuierlich, was sie eigentlich sollte. Der Bereitstellungstechniker konnte nichts weiter machen als bei der Netzsteuerung anzurufen und dort um Behebung zu bitten. Dann hat er sich verabschiedet und ich stand wieder da ohne Internet. Das gesamte Wochenende hat der Störungsdienst der Telekom sich bemüht, aber da weiß die linke Hand nicht was die rechte Hand tut.
Urplötzlich am Nachmittag des folgenden Montags stand die Leitung dann.

Abbildung 22: Der Telekom APL
Abbildung 23: Glasfasermodem der Telekom

WLAN

Für ein flächendeckendes WLAN wird das System „Omada“ [1] von „TP-Link“ eingesetzt, das sich für SOHO (Small Office, HOME OFFICE) eignet.
Das WLAN wird über den zentralen Hardware-Controller eingerichtet. Die angeschlossenen Accesspoints übernehmen alle Einstellungen des WLANs. Das WLAN wird zentral verwaltet.
Alle Accesspoints senden das gleiche WLAN mit der gleichen SSID aus.

Abbildung 24: Accesspoint EAP245 in der Wohnung über dem Küchenschrank
Abbildung 25: Accesspoint EAP225-Wall im Büro
Abbildung 26: Accesspoint EAP 225-Outdoor draußen
Abbildung 27: WLAN-Controller OC200

Werkstatt

Die Werkstatt ist mit einer CAT7-Duplex-Leitung angebunden.
Um alle Endgeräte wie Telefon, Accesspoint, Recherche-PC, etc. anzuschließen,
wurde dort noch eine Netzwerkverteilung mit einem POE-Switch in einem 10“-Netzwerkschrank aufgebaut.

Abbildung 28: 10“-Netzwerkverteilung in der Werkstatt
Abbildung 29: 10“-Netzwerkverteilung in der Werkstatt

Quellen und Links:

[1]        TP-Link – Omada
https://www.tp-link.com/de/omada/

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