Fliesenspiegel und Einbauküche im Hauswirtschaftsraum

Das Projekt

Im Hauswirtschaftsraum (HWR) befand sich, wie in der Garage, ein Ausgussbecken.
Rund um das Ausgussbecken wollte ich seit dem Einzug selbst einen Fliesenspiegel kleben.
Außerdem schwebte mir vor, die Waschmaschine und den Trockner in eine Einbauküche zu integrieren und das Ausgussbecken durch ein Spülbecken zu ersetzen.
Nachdem ich das Fliesenlegen in der Garage „geübt“ hatte (siehe [1]), war ich im Februar 2023 bereit, dieses Projekt anzugehen.

Die Vorbereitung

Einige Hinweise zum Werkzeug und Material habe ich unter [1] bereits gegeben.
Die Fliesenprofil wurden hier für den Hauswirtschaftsraum im Gegensatz zu dem in der Garage aus Edelstahl gewählt.
Die Fliesen haben hier auch das Maß Format 600 x 300 mm, sind jedoch andere als ich sie in der Garage verwendet habe.
Die Fugenmasse ist dieselbe, wie ich sie in der Garage verwendet habe.
Sie war noch vom Kellerbad bei meinen Eltern übrig.

Als Erstes wurde das Ausgussbecken abgebaut und die Armatur und die Wasserleitung gelöst.
Die Wand ist hundertprozentig gerade und eben.
Die Wandfarbe habe ich in diesem Fall nicht abgeschliffen, weil sich dabei auch der Putz mit abgeschliffen hätte. Der zu fliesende Bereich wurde mit einem Bleistiftstrich angezeichnet und außerhalb des Außenmaßes mit Malerkrepp abgeklebt. Die Fläche wurde danach grundiert.

Abbildung 01: Ausgussbecken abgebaut, Bereich abgeklebt und grundiert

Das Fliesenprofil

Auch hier musste zunächst ausgerechnet werden, auf welcher Höhe das waagerechte Fliesenprofil die Fläche begrenzt.
Dabei ist das exakte Maß der fünf Fliesenreihen (nachmessen!) die Fuge zwischen Boden und unterster Fliesenreihe (ca. 5-6 mm), sowie die 3 Fugen zwischen den Fliesenreihen (2 mm) als auch die Fuge zwischen oberster Fliesenreihe und Fliesenprofil (auch 2mm) zu berücksichtigen.

Da sich die Kapp-Gehrungssäge nicht zum Sägen von Edelstahl eignet, wurde das Profil an den zwei Ecken oben gekantet. Hierzu wurde aus der Auflagefläche des Fliesenprofils im Bereich der Kantung ein Stück im 90°-Winkel mit der Blechschere herausgeschnitten und das Fliesenprofil dann gekanten.
Dann wurde innerhalb des angezeichneten Bereiches auf der Breite des Fliesenprofils mit kleiner Zahnung Fliesenkleber aufgebracht.
Das Fliesenprofil wurde nun in den Fliesenkleber gedrückt und mit einem Tacker auf dem Putz fixiert. Dann wurde noch einmal mit kleiner Zahnung Fliesenkleber dünn auf das Profil aufgetragen, so dass dieses gut eingebettet ist. Dies habe ich einen Tag aushärten lassen.

Abbildung 02: Fliesenprofil aus Edelstahl angeklebt

Die Fliesen

Im Gegensatz zu dem Fliesenspiegel in der Garage, bin ich bei diesem Fliesenspiegel unten angefangen die Fliesen zu kleben, damit diese nicht in jeder Reihe abgestützt und vorm Herunterrutschen gesichert werden müssen.
Um die Höhen über die Zimmerecke, in der sich die Wasserleitungen befinden, hinweg übertragen zu können, habe ich mir einen Kreuzlinienlaser im Bekanntenkreis ausgeliehen.

Abbildung 03: Kreuzlinienlaser zum Übertragen der Höhen über die Zimmerecke hinaus

Auch hier habe ich mir immer die Fliesen für eine Reihe geschnitten und nur für eine Reihe den Kleber aufgetragen, der zuvor nach den Vorgaben auf der Verpackung angemischt wurde.
Der Fliesenkleber kann in jeder Richtung – vertikal, horizontal oder diagonal – aufgekämmt werden. Das ist gleichgültig.
Die unterste Reihe Fliesen konnte mit Holzplättchen und Fliesenkeilen auf der korrekten Höhe von unten gegen den Fußboden abgestützt werden, so dass die Fliesen nicht im Fliesenkleber an der Wand nach unten rutschen.
Zwischen den Fliesenreihen und auch für den horizontalen Abstand wurden Fliesenkreuze verwendet, die jedoch nicht in die „Fliesenkreuzungen“ eingearbeitet wurden, sondern lediglich als Abstandhalter zwischen die Fliesen gesteckt und später wieder entfernt wurden.
Die Fliesen wurden durch Hineinschieben und „Anruckeln“ unter leichtem Druck in das Kleberbett eingebracht.

Abbildung 04: Fliesen der untersten zwei Reihen
Abbildung 05: Die dritte Reihe ist fertig
Abbildung 06: Im oberen Bereich fehlen die Fliesen noch

Zwischendurch wurden auch die zuvor entfernten Fliesen der Sockelleisten geschnitten und wieder angeklebt.

Abbildung 07: Zwischendurch wurde die Sockelleiste schon mal wieder angeklebt
Abbildung 08: Zwischendurch wurde die Sockelleiste schon mal wieder angeklebt

Nach und nach wurde so bis zum waagerechten Fliesenprofil hochgefliest.
Eine Fliese in der vierten Reihe von unten, die an das Fenster grenzt, musste ich noch einmal waagerecht schneiden, da sie sich nicht korrekt in alle Richtungen ausrichten ließ.
Die Löcher und Dübel für die Armatur wollte ich beibehalten, denn wenn man einfach drüber fliest und nachher versucht dort wieder bohren, wird man sie nicht unbedingt treffen.
Es kann aber sein, dass man knapp daneben trifft und der neue Dübel dann keinen Halt mehr bekommt.
Deshalb habe ich mir die Positionen der Löcher vor dem Kleben der Reihe ausgemessen, auf die Fliese übertragen und die Löcher in der Werkstatt auf der Standbohrmaschine mit einem Fliesenbohrer gebohrt.
Mit der letzten Fliesenreihe kam ich oben am Fliesenprofil passend raus, so dass das Fugenbild passte.

Abbildung 09: Es fehlt nur noch eine Fliese
Abbildung 10: Alle Fliesen dran

Die Fugen

Zunächst wurden die Fugen noch einmal vorsichtig mit einem Spachtel ausgekratzt und die Fläche mit einem nassen Schwamm gründlich von den Kleberresten befreit.

Mit dem Verfugen wurde erst 24 Stunden nach dem Kleben der letzten Fliesen begonnen.

Der Fugenmörtel muss dünnflüssiger als der Kleber sein, denn er wird in die Fugen eingeschlämmt. Der Fugenmörtel wurde auch nach den Vorgaben auf der Verpackung angemengt.
Der Fugenmörtel wurde mit dem Fuggummi diagonal in die Fugen eingearbeitet, bis diese gefüllt waren. Mit einem feuchten Schwammbrett wurden die Fläche gereinigt und die Fugen geglättet.
Der Schwamm wurde dabei immer wieder ausgewaschen.
Nachdem der Fugenmörtel einigermaßen ausgehärtet war, wurden die Fliesen noch mal mit einem feuchten Schwamm gereinigt.

Als auch die Fugen getrocknet waren, wurde zwischen Fliesenspiegel und Boden eine Silikonfuge gezogen.

Abbildung 11: Fliesenspiegel nach dem Verfugen
Abbildung 12: Mit Silikonfuge zwischen Fliesenspiegel und Boden

Die Küchenmöbel

Bevor es an die Bestellung der Küchenmöbel gehen konnte, habe ich mich für ein Schranksystem bei IKEA entschieden.
Die Küchenmöbel bei IKEA sind auch nicht unbedingt günstig, aber die Auswahl ist groß und für eine einfache Küchenzeile muss man nicht unbedingt einen Küchenplaner engagieren, der sein eigenes Einkommen mitverdienen muss.
Allerdings muss man sich etwas reinfuchsen, welche Kombinationsmöglichkeiten es gibt, wie man die passenden Schränke findet, welche Unterschiede es zwischen Möbeln gibt, die eigentlich gleich aussehen, etc.

Die Arbeitsplatte wurde nicht bei IKEA mitbestellt. Diese musste tiefer sein als für gewöhnlich, denn aufgrund des Wasserhahns für die Waschmaschine können Waschmaschine und Trockner sowie die Küchenschränke nicht direkt an die Wand gestellt werden.
Sie stehen ca. 10cm vor der Wand.

Um mir ein Bild zu machen und die Küche planen zu können, habe ich den Raum erst einmal gezeichnet.

Abbildung 13: Raumansicht von oben
Abbildung 14: Ansicht der in Frage kommenden Wand

Insbesondere mit der Höhe des Spülbeckens (und daher eingehend mit der Höhe der Arbeitsplatte) unter der vorhandenen Armatur habe ich gehadert, da ich die Armatur unter keinen Umständen versetzten lassen wollte. Deshalb ist dieses Detail in Abbildung 14 so präsent.
Der Kreis über dem Eimer ist der Auslass der Armatur.

Auch mit dem IKEA-Küchenplaner habe ich mich versucht.
Die Abbildung 15 zeigt zwar im Prinzip, wie die Küche nachher aussieht, aber Details wie die von der Wand abgerückten Möbel, die exakte Höhe der Arbeitsfläche oder der Auslass der Armatur ließen sich damit nicht detailgetreu darstellen.
Insbesondere, dass ich die Möbel nicht in einem konfigurierbaren Abstand von der Wand abgerückt positionieren konnte, gefiel mir nicht.

Abbildung 15: Planung der Küche mit dem IKEA-Küchenplaner

Eigentlich hätte ich die Sachen gerne per Click & Collect beim nächsten IKEA in Kamen abgeholt,
aber ein oder zwei Positionen war dort nicht verfügbar. Deshalb bin ich auf die Lieferung der Möbel umgestiegen.
Ansonsten ist das Click & Collect eine feine Sache: Für 5 Euro mehr, braucht man die Einzelpositionen nicht im Lager zusammensuchen, sondern bekommt es kommissioniert bereitgestellt und braucht es nur noch einladen. Nachdem die Möbel geliefert wurden, habe ich die Korpusse im Wohnzimmer aufgebaut.

Abbildung 16: Aufbau der ersten Korpusse
Abbildung 17: Korpus für die Spüle

Die Unterschränke konnten dann schon mal in einer Reihe mit der Waschmaschine und dem Trockner aufgestellt werden.
Ich habe Holzleisten unter die Böden der Unterschränke geschraubt, damit die Schränke einen exakten Abstand zur Wand beibehalten.
Oben sorgt später die Arbeitsplatte für den Abstand zur Wand.
Die Kunststofffüße wurden noch etwas eingekürzt.
So steht die Küche zwar eigentlich zu niedrig, aber der Abstand der Armatur zur Spüle passt gut.

Abbildung 18: Stellprobe im HWR

Auch der Hängeschrank wurde aufgehängt.

Abbildung 19: Der Hängeschrank hängt

Ich habe alle umliegenden Baumärkte, auch die weiter entfernten Obis und Hornbachs abgeklappert. Nirgendwo war eine Arbeitsplatte in akzeptabler Optik und mit 70 cm Tiefe sofort zu bekommen. Man hätte sie mit mehrwöchiger Lieferzeit bestellen können.
Deshalb wurde die Arbeitsplatte online bestellt und per Spedition geliefert.
Die zusätzlichen Kosten dafür hielten sich in Grenzen und die Lieferung war unkompliziert.
Der Fahrer rief mich an, wurde gebeten die Platte beim Nachbarn unter dem Carport abzustellen und als ich von der Arbeit kam, konnte ich damit loslegen.

In die Arbeitsplatte mussten Ausschnitte für den Fliesenspiegel, den Wasserhahn der Waschmaschine, die Leitungen der Spülenarmatur und das Waschbecken gemacht werden.
Dies wurde mit der Stichsäge erledigt.

Abbildung 20: Einbau von Arbeitsplatte und Spüle

Mit dem Flex-Schlauch ist der Anschluss des Siphons an das Abwasser unproblematisch.
Da ich dem von unten eingesteckten Flexschlauch nicht einhundertprozentig traute, bekam er noch einen „Hosenträger“ aus Kabelbindern, siehe Abbildung 22.

Abbildung 21: Anschluss des Siphons an die Abwasserleitung
Abbildung 22: „Hosenträger“ aus Kabelbindern für den Abfluss
Abbildung 23: Arbeitsplatte fertig
Abbildung 24: Arbeitsplatte fertig
Abbildung 25: Deckseite am Hängeschrank

Auf der Arbeitsplatte wurden zuletzt Wandabschlussleisten montiert.

Abbildung 26: Deckseite links am Unterschrank und Wandabschlussleisten auf der Arbeitsplatte

Vor der letzten Heizungswartung hatte ich das Installationsunternehmen gebeten, einen längeren Auslauf für die Armatur von Bruse zu bestellen.
Diesen brachte der Monteur dann bei der Heizungswartung mit und so reicht er auch bis mittig über die Spüle und kann sogar noch ausgezogen werden.

Auf der der Küchezeile gegenüber liegenden Seite kam etwas später noch eine Hochschrank aus dem gleichen Küchenprogramm zwischen Warmwasserboiler und Netzwerkschrank hinzu.

Abbildung 27: Hochschrank zwischen Warmwasserboiler und Netzwerkschrank

Ein Regalbrett über Warmwasserboiler, Hochschrank und Netzwerkschrank bietet zusätzlichen Stauraum.

Abbildung 28: Regalbrett über Warmwasserboiler, Hochschrank und Netzwerkschrank

An einem Hakenbrett mit unten angebrachter Scheuerleiste finden Kehrset, etc. Platz.

Abbildung 29: Hakenbrett für Kehrset, etc. inkl. Scheuerleiste

Fazit

Mit Planung, Fliesen kleben, Küche aufbauen handelte es sich wieder einmal um ein vollständiges Projekt, das viel Arbeit bedeutete und viel Zeit in Anspruch nahm.
Das Resultat, ein super aufgeräumter HWR, überzeugt und so hat sich die ganze Mühe gelohnt.

Quellen und Links:

[1]        Juene-Tronic – https://www.juene-tronic.de
https://www.juene-tronic.de/fliesenspiegel-garage/

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