Fliesenspiegel in der Garage

Ein sauberes Bild rund um das Ausgussbecken

In der Garage habe ich ein Ausgussbecken mit Kaltwasseranschluss.
Da die Garage nicht als frostsicher gilt, befindet sich eine frostsichere Armatur in der Wand vom Wohnhaus zur Garage und ist von der Garage aus zugänglich.
Von dort aus wurde eine Wasserleitung bis zum Ausgussbecken weitergebaut. Diese muss im Winter vom Wasser geleert werden.
Damit es ein sauberes Bild rund um das Ausgussbecken ergibt und man die Wand abwischen kann, wollte ich hier einen Fliesenspiegel haben und mich selbst im Fliesenlegen probieren.
Später soll im Hauswirtschaftsraum auch noch eine Ecke gefliest werden. Da kann ich in der Garage besser vorher „üben“.

Das Werkzeug

Ich hatte mir ein bisschen Werkzeug von Bekannten geliehen, was aber nicht wirklich taugte,
also bin ich erst mal einkaufen gefahren und habe mir folgendes Werkzeug besorgt:

  • Fliesenschneider mit Führungsschiene
  • Fliesenschneider (Handwerkzeug mit Hartmetall-Rad)
  • Papageienzange
  • Fliesenhammer
  • Diamantscheibe für Trennschleifer
  • Zahnspachtel in verschiedenen Zahnungen
  • Richtschnur
  • Fliesenhexe
  • Senklot
  • Fuggummi
  • Schwammbrett
  • Schwamm

Folgendes Werkzeug hatte ich schon:

  • Fliesenbohrer 6mm
  • Wasserwaagen etc. hat man ja sowieso als gut sortierter Heimwerker

Das Material

  • Die Fliesen haben das Format 600 (598) x 300 (298) mm und waren bei meinen Eltern vom Kellerbad übrig
  • Die Fugenmasse war ebenfalls bei meinen Eltern vom Kellerbad übrig
  • Tiefengrund
  • Winkelprofil aus Aluminium
  • Fliesenkreuze
  • Fliesenverlegehilfe Set 2mm, 200-teiliges Nivelliersystem (siehe [1])
  • Fliesenkleber

Die Vorbereitung

Zunächst wurde das Ausgussbecken abgebaut.
Der Wasserhahn wurde ebenfalls abgeschraubt und die Wasserleitung sowie der Lichtschalter samt Leitung zur Seite gebunden.
Auf der gesamten zu fliesenden Fläche wurde zunächst die Wandfarbe abgeschliffen so gut es ging. Anschließend wurde die Fläche mit Tiefengrund grundiert und trocknen gelassen.

Das Winkelprofil

Erst einmal wurde genau ausgemessen, wie lang die Winkelprofile rings um die Fliesenfläche sein müssen. Die Höhe des oberen Profils ergab sich aus den fünf Reihen Fliesen und deren exakten Maß von 289mm und vier Fugen von 2mm sowie einer Fuge zwischen Profil und oberster Fliese von 2mm und ca. 5mm zwischen Boden und unterster Fliese.
Die Breite ergab sich eher aus den baulichen Maßen zwischen Tür und Schleifbock.

Außerdem sollte man sich an dieser Stelle schon überlegen, wo die senkrechte Fuge verlaufen soll: mittig vom Fliesenspiegel, mittig von Ausguss und Wasserhahn, beliebig, so dass eine Fliese nicht geschnitten werden muss?
Ich habe mich für mittig von Ausguss und Wasserhahn entschieden.
Die Fliesen mussten so auf beiden Seiten am Rand geschnitten werden.

Das Winkelprofil wurde mit der Kapp-Gehrungssäge geschnitten.
In den Ecken oben wurde es auf Gehrung gesägt.

Das Außenmaß des Profils wurde mit Bleistift und Wasserwaage auf der Wand angezeichnet.
Dann wurde außerhalb des Außenmaßes mit Malerkrepp abgelebt und innerhalb auf der Breite des Fliesenprofils mit kleiner Zahnung Fliesenkleber aufgebracht.
Das Fliesenprofil wurde nun in den Fliesenkleber gedrückt und mit Stahlnägeln fixiert,
die später wieder entfernt wurden.
Dann wurde noch einmal mit kleiner Zahnung Fliesenkleber dünn auf das Profil aufgetragen,
so dass dieses gut eingebettet ist.
Dies habe ich einen Tag aushärten lassen.

Die Fliesen

Bevor man mit dem Fliesenlegen selbst anfängt schaut man sich am besten einige Youtube-Tutorials an, damit man ein Gefühl dafür bekommt und ansonsten hilft nur ausprobieren.

Ich hatte ein wenig Sorge, dass ich oben maßlich nicht korrekt rauskomme, wenn ich mit dem Fliesenkleben unten beginne.
Unten kann man die Fliese bedenkenlos schneiden, zumal das sowieso mit Silikon ausgespritzt wird. Oben sähe das nicht so gut aus.
Ich hatte auch irgendwo gelesen, dass man bei Fliesenspiegeln oben beginnen kann und so wollte ich es hier auch angehen. Wie sich später herausstellte war das keine so gute Idee.

Ich habe mir immer die beiden Fliesen für eine Reihe geschnitten und nur dafür den Kleber aufgetragen. Der Kleber wurde gemäß Vorgaben auf der Verpackung angemischt.
In welcher Richtung der Fliesenkleber aufgekämmt wird – vertikal, horizontal oder diagonal -, ist gleichgültig.
Die Fliesenkreuze wurden nicht gemäß ihrer ursprünglichen Bestimmung verwendet und in die „Fliesenkreuzungen“ eingearbeitet, sondern lediglich als Abstandhalter zwischen Profil und Fliesen oder zwischen den Fliesen untereinander gesteckt, so dass sie später wieder herausgezogen werden konnten.
Die Fliesen wurden durch Hineinschieben und „Anruckeln“ unter leichtem Druck in das Kleberbett eingebracht. Dabei muss sichergestellt sein, dass sich ausreichend Kleber unter der Fliese befindet. Die Fliese darf nicht „knirsch“ direkt auf dem Untergrund aufliegen.
In die Fliesenkreuzungen wurde auf Anraten eines Arbeitskollegen jeweils eine Fliesenverlegehilfe (siehe [1]) eingearbeitet. Damit konnten die beiden Fliesen einer Reihe schon mal in der Senkrechten ausgerichtet werden und sie dienten dann als Anhaltspunkt für die nächste Reihe.
Nun kam aber als Problem auf, dass die Fliesen im Fliesenkleber doch auf die Dauer nach unten rutschen. Ich habe dann Stahlnägel unter den Fliesen in die Fugen der Wand geschlagen, so dass die Fliesen nicht mehr nach unten wegkonnten.
Dies bedeutete aber auch, dass ich jeden Tag nur eine Reihe nach Feierabend machen konnte,
weil ich immer warten musste, bis die Reihe fest war.
An dieser Stelle habe ich entschieden, beim nächsten Mal unten anzufangen.

Die Löcher und Dübel, in denen das Ausgussbecken und der Wasserhahn festgeschraubt waren, wollte ich beibehalten, denn wenn man einfach drüber fliest und nachher versucht dort wieder zu bohren, wird man sie nicht unbedingt treffen, es kann aber sein, dass man knapp daneben trifft und der neue Dübel dann keinen Halt mehr bekommt.
Deshalb habe ich mir die Position der Löcher vor dem Kleben der Reihe ausgemessen, auf die Fliese aufgetragen und nebenan in der Werkstatt die Löcher auf der Standbohrmaschine gebohrt.

Die Fugen

Zunächst wurden die Fugen noch einmal vorsichtig mit einem Spachtel ausgekratzt und die Fläche mit einem nassen Schwamm gründlich von den Kleberresten befreit.
Mit dem Verfugen wurde erst 24 Stunden nach dem Kleben der letzten Fliesen begonnen.
Der Fugenmörtel muss dünnflüssiger als der Kleber sein, denn er wird in die Fugen eingeschlämmt. Der Fugenmörtel wurde auch nach den Vorgaben auf der Verpackung angemengt.
Der Fugenmörtel wurde mit dem Fuggummi diagonal in die Fugen eingearbeitet, bis diese gefüllt waren.
Mit einem feuchten Schwammbrett wurden die Fläche gereinigt und die Fugen geglättet.
Der Schwamm wurde dabei immer wieder ausgewaschen.
Nachdem der Fugenmörtel einigermaßen ausgehärtet war, wurden die Fliesen noch mal mit einem feuchten Schwamm gereinigt.

Als auch die Fugen getrocknet waren, wurde zwischen Fliesenspiegel und Boden eine Silikonfuge gezogen.

Anschließend konnten das Ausgussbecken, der Wasserhahn und der Lichtschalter wieder montiert werden.

Das Resultat

Beim nächsten Mal werde ich unten mit dem Fliesenkleben beginnen.
Ansonsten bin ich mit dem Resultat mehr als zufrieden.

Abbildung 01: Fliesenspiegel rund um das Ausgussbecken
Abbildung 02: Handtuchhaken und das Körbchen für Seife, etc. sorgen für Vollständigkeit

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